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Handel direkt 3/2025

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Erfolgsgeschichten aus

Erfolgsgeschichten aus dem bayerischen Einzelhandel10 BAYERNHANDEL DIREKT | MAI / JUNI 2025 | #3Antragstellung einfacher und digitalDas erfolgreiche Programm Digitalbonus Bayern wird fortgesetzt.Seit Anfang Mai können die Förderanträge nur nochüber das Elster-Unternehmenskonto gestellt werden.Papierformulare sind nicht mehr nötig.Wettbewerbsfähigkeit erhalten und Wachstumspotenziale nutzen – im Zeitalterder Digitalisierung ist das vor allem für kleine Unternehmen eine großeHerausforderung. Oft fehlt es an Zeit und Geld, um notwendige Investitionsentscheidungenzu treffen, Entwicklungsarbeiten anzugehen oder die Umstellungauf neue digitale Systeme und Geschäftsmodelle zu stemmen. DasBayerische Wirtschaftsministerium hat deshalb – wie berichtet – den Digitalbonusneu aufgelegt und so neue Impulse für künstliche Intelligenz undRobotik gesetzt.Seit Mai 2025 benötigen Antragsteller ein gültiges Elster-Unternehmenskonto.Der Digitalbonus ist damit eines der ersten Förderprogramme bei demeine vollständig digitale Antragstellung möglich ist. Die Antragsformularekonnten dank des Elster-Unternehmenskontos weiter automatisiert werden,so dass die Antragstellung jetzt noch einfacher ist – ganz ohne Papier. DieUnternehmensdaten werden automatisch übernommen und eine postalischeEinreichung des elektronisch gestellten Antrags ist nicht mehr nötig.Bis 2027 stehen beim Digitalbonus Bayern jährlich 30 Millionen Euro zurVerfügung. Damit werden Investitionen in digitale Technik gefördert, umbeispielsweise analoge Geschäftsmodelle umzustellen oder betrieblicheP rozesse zu digitalisieren. Ebenfalls unterstützt werden Ausgaben für dieIT­ Sicherheit. Maßnahmen mit besonderem Innovationsgehalt können imRahmen des Digitalbonus Plus mit maximal 30.000 Euro gefördert werden,der normale Bonus geht bis 7.500 Euro.Mit dem Förderprogramm Digitalbonus will der Freistaat Bayern Betriebe unterstützen,damit sie sich für die Herausforderungen der digitalen Welt rüsten. Foto: © stockpics -stock.adobe.comDer Digitalbonus ist bislang von Unternehmen aus allen Branchen in Anspruchgenommen worden und hat sich als wichtiges wirtschaftspolitischesInstrument etabliert. Etwa 27 Prozent der Anträge wurden von Handwerksbetrieben,15 Prozent von Handelsunternehmen, 12 Prozent von Firmen ausdem Bausektor und 14 Prozent von Dienstleistungsunternehmen gestellt.Seit 2016 sind über 23.000 Anträge eingegangen, die mit einem Gesamtvolumenvon 300 Millionen Euro gefördert wurden. Besonders gestärkt wurdendie ländlichen Regionen, in die über 60 Prozent der Fördermittel flossen.Einen Antrag können kleine Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft stellen,die weniger als 50 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsummevon höchstens 10 Millionen Euro haben. Um im Interesse allerAntragsteller einen kontinuierlichen Programmverlauf zu gewährleisten,wird pro Monat ein festes Kontingent an Anträgen festgelegt. Ist es ausgeschöpft,können Anträge wieder im Folgemonat gestellt werden.Alle Informationen finden Sie unter www.digitalbonus.bayern oder bei IhrerHBE-Ansprechpartnerin Anastasia Just, E-Mail: just@hv-bayern.de, Tel.: 08955118-140.Unterstützung für Olympia in MünchenDer HBE unterstützt ausdrücklich die BewerbungMünchens um die Olympischenund Paralympischen Sommerspiele2036/2040.München erarbeitet ein Regionalkonzept für dieBewerbung um Olympische und ParalympischeSommerspiele in München. Das hat der MünchnerStadtrat beschlossen. Dabei geht es nicht nur umSportstätten, sondern auch um detailliertere Aspektewie Investitionsbedarf, Sicherheit, Mobilitätoder Tourismus. Über dieses Konzept wird dann erneutder Münchner Stadtrat abstimmen.Der HBE begrüßt die Initiative zur Bewerbung vonMünchen ausdrücklich. HauptgeschäftsführerWolfgang Puff hat in einem Schreiben an die Landeshauptstadtauf die besondere Bedeutung desgrößten Sportereignisses der Welt hingewiesen.„Wir sind überzeugt, dass eine erfolgreiche Bewerbungnicht nur den olympischen Gedanken fördert,sondern auch einen nachhaltigen wirtschaftlichen,gesellschaftli chen, sportlichen und kulturellenMehrwert für die gesamte Region schafft“, so Puff.München und der Freistaat könnten Besucherneiniges bieten. Puff: „Eine herzliche Gastfreundschaft,eine atemberaubende Atmosphäre fürSportler und Zuschauer, detailliert geplante Veranstaltungen,kulturelle Highlights und nachhaltige,ökologische Spiele.“Olympische und Paralympische Sommerspiele inMünchen würden den Blick auf die gesamte Regionziehen und diese als modernen Wirtschaftsstandortund beliebtes Reiseziel präsentieren. Puff: „Um esganz klar aus Sicht der Wirtschaft zu sagen: Alleinaus Marketinggründen wäre eine Olympiade bei unsein Volltreffer. Wir können uns weltweit als eininnovativer, weltoffener und freundlicher Wirtschaftsstandortpräsentieren. Diese Chance müssenwir nutzen.“ Neben dem Gastgewerbe würde auchder örtliche Einzelhandel von den zahlreichen ausländischenund inländischen Besuchern profitieren.Wichtig ist laut Puff, dass es nachhaltige Spielewerden und die Bevölkerung in die Planungen undKonzepte miteinbezogen wird.“„Die Olympischen Spiele bieten enorme Chancenund München wird als Gastgeber von den Spielensicherlich stark profitieren. Ich hoffe sehr, dass eineEntscheidung zu Gunsten Münchens fallen wird.“

HANDEL DIREKT | MAI / JUNI 2025 | #3BAYERN11„Wo eine funktionierende Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ersatzlos wegbricht, fehlt immer auch ein Stück Lebensqualität. Patentrezepte zur Nahversorgung im ländlichen Raumkann es allerdings nicht geben.“ – HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff (r.) auf dem 13. Nahversorgungstag Bayern in München. Fotos: © CIMA Beratung + Management GmbHEin Stück LebensqualitätIn immer mehr bayerischen Kommunengibt es keinen Lebensmittelmarkt mehr.Die Zahl der Geschäfte nimmt weiter ab.Vor diesem Hintergrund wurden auf dem13. Nahversorgungstag Bayern neue Strategienund innovative Nahversorgungskonzeptepräsentiert und diskutiert.Im Fokus der Veranstaltung in der IHK AkademieMünchen standen nicht nur aktuelle Trends undFormate in der Nahversorgung, sondern auch dieQuartiers- und Immobilienentwicklung sowie dasPlanungsrecht. Das breitgefächerte Programm derbekannten und bewährten Fachtagung wendet sichtraditionell an kommunale Entscheidungsträgerjeder Stadtgröße und alle Akteure oder Interessierteaus den Bereichen Wirtschafts- bzw. Standortförderung,Einzelhandel und nachhaltige Kreislaufwirtschaft.Seit 2006 wird der Nahversorgungtag, der unter derSchirmherrschaft des Bayerisches Wirtschaftsministeriumssteht und in Partnerschaft mit dem HandelsverbandBayern (HBE) durchgeführt wird, vonder Cima Beratung + Management organisiert.Mittlerweile gibt es schätzungsweise in jeder viertenbayerischen Gemeinde keinen einzigen Lebensmittelmarktmehr. Doch HBE-HauptgeschäftsführerWolfgang Puff betonte in seinem Grußwort, dassnicht nur der ländliche Raum in Bayern mit einerlückenhaften Nahversorgung zu kämpfen hat. DieVersorgung mit Lebensmitteln und anderen Güterndes täglichen Bedarfs weise nicht nur in kleinerenGemeinden, sondern auch in Stadtteilen der zentralenOrte Defizite auf. Puff: „Menschen, die nicht überein eigenes Fahrzeug verfügen, sind von diesen Nahversorgungsproblemenganz besonders betroffen.Denn nicht alle Bevölkerungsgruppen sind so mobil,dass sie für den täglichen Bedarf größere Distanzenzurücklegen können.“ Wo aber eine funktionierendeNahversorgung wegbricht, fehle ein Stück Lebensqualität.Die Gründe für das Ladensterben in Deutschlandsind vielfältig: Einkaufsgewohnheiten und Einkaufsmobilitäthaben sich verändert. Der Kunde von heuteist mobil. Er nutzt gerade im ländlichen Raum oftgenug die vorhandenen Angebote kaum. Denn seineAnsprüche an Auswahl und Preise sind gestiegen. Ernimmt deshalb einige Kilometer Anfahrt in Kauf undfährt in die nahen größeren Orte, um dort einzukaufen.„Auch auf der Handelsseite haben Umsatz- undUnternehmenskonzentration, Filialisierung und derBetriebsformenwandel Folgen für die Nahversorgung.Innenstädte und Ortskerne haben als primäreStandorte des Handels in den letzten Jahren anBedeutung verloren“, so Puff.Für Jan Vorholt, Cima-Projektleiter und Moderatorder Veranstaltung, ist eine attraktive und passendeNahversorgung nicht nur für die reine Versorgungmit Lebensmitteln und Drogeriewaren erforderlich.„Zahlreiche Ansätze zur Weiterentwicklung derNahversorgung wurden auf unserer Veranstaltungvorgestellt. In vielen Beiträgen zeigte sich dabei, dasseine gute und möglichst vielfältige Nahversorgungauch eine wichtige Rolle für das soziale Miteinanderin den Städten und Gemeinden übernimmt.“ Auchfür die langfristige Attraktivität als Wohn-, ArbeitsundWirtschaftsstandort sei eine funktionierendeNahversorgung von entscheidender Bedeutung,so Vorholt.Patentrezepte zur Nahversorgung im ländlichenRaum kann es allerdings nicht geben. Hier sind lautPuff „Maßanzüge und nichts von der Stange“ gefragt.In der Vergangenheit wurden in Bayern innovativeProjekte mit engagierten Akteuren erfolgreich realisiert.Dazu zählen Kleinflächenkonzepte von Einzelhandelsunternehmenebenso wie Ladenprojekteengagierter Bürger, örtliche Ladengemeinschaftenoder Integrationsprojekte karitativer Träger.Puff: „Ausschlaggebend bei jedem Nahversorgungskonzeptist jedoch immer eine marktgerechte Strategie,die dem heutigen Kaufverhalten gerecht wirdund die Unterstützung durch Kommunen und Verwaltunghat.“ Ein Konzept zur Förderung der Nahversorgungim ländlichen Raum müsse immer auchbetriebswirtschaftliche, baurechtliche und landesplanerischeAspekte berücksichtigen. Puff: „Hier giltes, die sicherlich oftmals unterschiedlichen Interessenvon Kommunen, Verbrauchern und Einzelhandelzusammenzuführen. Dabei müssen alle Beteiligtenan einem Strang ziehen.“Impressionen vom Nahversorgungstag finden Sieunter: nahversorgungstag.cima.deTopNews –Der Newsletterdes HBE

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