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Handel direkt 2/2023

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10 BAYERN HANDEL DIREKT

10 BAYERN HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2023 | #2 ■■Bayern Vitaminstoß für die bayerischen Innenstädte Maskenpflicht in der Münchner Innenstadt (Marienplatz): Die Corona-Maßnahmen haben nicht nur den innerstädtischen Handel, sondern auch Gastronomie und Hotellerie massiv unter Druck gesetzt. Foto: daktales.photo - stock.adobe.com. Um die negativen Folgen der Corona-Pandemie auf Bayerns Innenstädte und Ortskerne abzumildern, hat das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr im März 2021 auf Initiative des Handelsverbands Bayern den Runden Tisch „Innenstädte beleben“ ins Leben gerufen. In insgesamt sechs Sitzungen haben sich zahlreiche Akteure aus Politik, Kommunen und Verbänden mit unterschiedlichen Schwerpunkten wie Mobilität, Einzelhandel, Kultur und Digitalisierung auseinandergesetzt. Nun folgte mit der sechsten Sitzung der Abschluss des Runden Tisches. Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christian Bernreiter zog ein positives Fazit: „Mit gezielten Programmen, Initiativen und Maßnahmen wie dem 100 Millionen Euro schweren ‚Sonderfonds Innenstädte beleben‘ der Städtebauförderung haben wir gemeinsam die Folgen der Pandemie für die Innenstädte deutlich abgemildert. Da wir die Pandemie nun sehr gut im Griff haben, können wir die Arbeit des Runden Tisches erfolgreich beenden.“ Die verschiedenen Instrumente, die der Runde Tisch entwickelt hat, wurden von den Städten, Märkten und Gemeinden sehr gut angenommen. Die 100 Millionen Euro aus dem „Sonderfonds Innenstädte“ wurden vollständig abgerufen. Maßnahmen wie Innenstadtmanagement und städtebauliche Konzepte zur Weiterentwicklung der Innenstadtentwicklung, Anmietungen von leerstehenden Räumlichkeiten durch die Kommunen und auch Machbarkeitsstudien wurden mit bis zu 90 Prozent aus dem Sonderfonds gefördert. Herausragende Beispiele für die Wirkung des Sonderfonds sind unter anderem der Augsburger Stadtsommer und die Zwischennutzung des Kaufplatzareals in Kulmbach. Darüber hinaus konnten 36 Millionen Euro der EU-Innenstadt-Förderinitiative nach Bayern geholt werden, wovon zum Beispiel die Städte Dinkelsbühl und Bad Kissingen profitiert haben. Weitere Instrumente, die beim Runden Tisch ins Leben gerufen oder weiterentwickelt wurden, sind das Digitale Leerstandskataster, bei dem über 1.800 Kommunen Mitglied sind, Änderungen im Baurecht zur Belebung der Innenstädte und Mobilitätsprojekte wie zum Beispiel die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Laut HBE-Präsident Ernst Läuger wurden mit dem Runden Tisch eine ganze Reihe von wichtigen Maßnahmen auf den Weg gebracht. Läuger: „Viele innerstädtische Einzelhändler leiden nach wie vor unter einem teilweise erheblichen Umsatzminus. Die Kundenfrequenzen liegen immer noch unter der Vor- Corona-Zeit.“ Deshalb seien jetzt unter anderem innovative Konzepte und städtebauliche Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung und Modernisierung bestehender und neuer Ladengeschäfte gefragt. „Außerdem müssen Gastronomie-, Kultur-, Bildungs-, Freizeit- und Sozialeinrichtungen gefördert werden.“ Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sagte: „Der Ukraine-Krieg und die Energiekrise haben eine vollständige Erholung der Innenstädte nicht zugelassen. Die Förderung des innerstädtischen Handels bleibt damit auch nach dem Ende des Runden Tisches weiterhin eine zentrale Aufgabe.“ ■■Bayern Kreative Zentren Mit dem Förderprogramm „Kreative Zentren“ unterstützt der Freistaat die drei bayerischen Modellkommunen Bad Neustadt an der Saale, Bayreuth und Hauzenberg. Mit dem offiziellen Startschuss Anfang des Jahres haben Bad Neustadt a. d. Saale, Bayreuth und Hauzenberg die operative Arbeit zum Innovationsprogramm „Kreative Zentren“ aufgenommen. In Zusammenarbeit mit jeweils einem Gutachterbüro werden sie in den kommenden Monaten neue Ansätze zur nachhaltigen Stärkung ihres überörtlichen Versorgungsauftrages sowie ihres kreativen Potenzials entwickeln. Die erarbeiteten Ansätze sollen hohes Transferpotenzial besitzen und dadurch weitere zentrale Orte in ganz Bayern zur Projektentwicklung animieren. Im ersten Arbeitsschritt haben die Projekttandems eine ausführliche Bestandsanalyse durchgeführt und sich mit den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten auseinandergesetzt. Im Rahmen dieser Analysephase ist ein strategischer Rahmen für die künftige Zentrenentwicklung festgelegt worden. Das Innovationsprogramm „Kreative Zentren“ unterstützt die drei Kommunen (Ober- und Mittelzentren) mit besonderem Handlungsbedarf bei der Entwicklung konkreter Maßnahmen. Der besondere Fokus dieses Innovationsprogramms liegt dabei auf der wichtigen Kultur- und Kreativwirtschaft. Diese Branche deckt verschiedene Daseinsgrundfunktionen ab und leistet deshalb einen bedeutenden Beitrag zur Erfüllung der Versorgungsaufgaben zentraler Orte. Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (l.) mit Vertretern der Modellkommunen „Kreative Zentren“. Foto: ©StMWi/S.Kiefer

HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2023 | #2 BAYERN 11 ■■München Traditionshaus Kustermann feiert sein 225-jähriges Bestehen Münchens erste Wahl für die schönen und nützlichen Dinge des täglichen Gebrauchs feiert seinen 225. Geburtstag. Das Traditionshaus Kustermann in der Innenstadt steht für Qualität, Vielfalt und Beratung durch fachkundiges, freundliches Personal. Dass sich der stationäre Einzelhandel zahlreichen Herausforderungen stellen muss, ist allseits bekannt. Das Unternehmen Kustermann wird mittlerweile in der siebten Generation geführt und konnte dabei stets auf seine Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit vertrauen, ohne dabei die eigenen Werte zu vergessen. So gibt es zwar beispielsweise einen umfangreichen Online-Shop, der auch stetig erweitert wird, doch bleibt das Herzstück das „reale Einkaufen“. Die kompetente Beratung der Kunden ist ein Garant dafür, eine echte Alternative zum Online-Handel zu bieten. Kustermann-Geschäftsführer Caspar-Friedrich Brauckmann: „Im Unterschied zu den meisten deutschen Städten gibt es in München noch eine individuelle Einzelhandelsstruktur: Da gibt es Leuchttürme wie Lodenfrey, Dallmayr, Hirmer und eben auch Kustermann. Daraus ergibt sich eine Verantwortung, denn diese Struktur zu erhalten und weiterzuentwickeln, ist unser Bestreben, auch über den Tag hinaus.“ Der Erfolg hängt maßgeblich vom Personal ab. Deshalb bildet Kustermann selbst aus, setzt auf Fachpersonal und bildet mittels regelmäßiger Schulungen und Events die Mitarbeitenden weiter. Kustermann- Geschäftsführerin Dr. Susanne Linn- Kusterman: „Nur vor Ort kann man fühlen, wie ein Messergriff in der Hand liegt, nur im Geschäft kann man ein Glas zum Klingen bringen. Der Online-Handel ist bar jeglicher zwischenmenschlicher Kontakte, kein noch so ausgefeilter Text und kein noch so schönes Bild können eine charmante, freundliche und kompetente Beratung ersetzen.“ Geschäftsführer F.S. Kustermann GmbH (v.l.): André Garcia, Dr. Susanne Linn-Kustermann und Caspar-Friedrich Brauckmann. Neben dem Einzelhandel sieht sich Kustermann auch als Gastgeber mit seiner außergewöhnlichen Eventlocation für Firmenveranstaltungen und private Feste. Drei repräsentative Veranstaltungsräume für bis zu 150 Personen verfügen über historische Stuckdecken und einen Blick über die Dächer des Münchner Viktualienmarktes. Die Attraktivität dieser besonderen Eventlocation runden zudem eine großzügige begrünte Außenterrasse mit Grillfläche sowie eine offene Eventküche und eine Bar mit Lounge ab. Zudem bietet Kustermann viele Services an. Von der persönlichen Gravur, über Schlüsseldienst & Tresormontage bis hin zum Private Shopping. Die 225-jährige Geschichte von Kustermann hat einen eisernen Kern: Sensen, Strohmesser, Schaufeln und Nägel waren die ersten Produkte. Dem Handel mit Eisenwaren folgten nach der Firmengründung 1832 knapp 60 Jahre später eine Eisengießerei und Foto: © Stadtrachiv München. eine Stahlbauabteilung, die beim Bau einiger Brücken in München und des Hauptbahnhofs nach 1945 mitwirkte. 1892 entstanden die ersten Eisenwarenkataloge in Europa, gedruckt und gebunden in der betriebseigenen Werkstätte. Zur Lieferung von Eisen und Brennstoffen unterhielt die Firma Kustermann einen stattlichen Fuhrpark an schweren Rössern, der nach dem Ersten Weltkrieg noch an die 50 Pferde umfasste. Daneben wurde früh ein Fuhrpark mit Autos angeschafft, die man selbstbewusst feuerrot lackieren ließ. Kustermann goss auch einen großen Anteil der Münchner Gullydeckel. Während des Zweiten Weltkrieges wurden sowohl die beiden Ladengeschäfte als auch das Lagerhaus und die Fabrik viermal von Bomben getroffen und zum Teil vernichtet. Es lag dann an den beiden Junioren, Dr. Franz und Dr. Hubert Kustermann, den Enkelsöhnen von Max Kustermann, in der Zeit des Wiederaufbaus Ladengeschäfte und Fabrikationsbetrieb wieder in eine gute Position zu rücken. 1952 wurde die Firma wieder zum reinen Handelsbetrieb für Eisenwaren und Einrichtungskultur. Damals schon ist der Grundstein für modernes Leben und Wohnen gelegt worden. Im Jahr 2000 rückte der Fokus auf hochwertige Küchen- und Tischkultur. Die Firma Kustermann befindet sich heute in der siebten Familiengeneration. Circa 180 Mitarbeiter bemühen sich mit Beratungskompetenz und viel Herz den hohen Kundenerwartungen gerecht zu werden. Kustermann-Geschäftsführer André Garcia: „Die Kollegen sind das Herz der Firma. Ohne sie wären wir nur eine leere Hülle. Es ist unser Ziel, dass die Menschen gerne bei uns arbeiten und lange bei uns bleiben. Deshalb freuen wir uns auch über jedes Firmenjubiläum und davon haben wir dieses Jahr wieder einige zu feiern.“ www.kustermann.de

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