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Handel direkt 2/2022

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06 REGIONAL HANDEL

06 REGIONAL HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2022 | #2 ■■Rosenheim Digital noch besser sichtbar werden Die Digitalisierung ist eine große Chance für den stationären Handel. Noch bis zum Sommer bietet die Stadt Rosenheim zusammen mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium und unter anderem auch dem HBE eine digitale Know-how-Offensive für Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister an. Um die digitale Sicht - barkeit der Unternehmen zu erhöhen, werden bis zum 22. Juni verschiedene Vorträge und Workshops angeboten (online und in Präsenz). Über Goo gle Business, SEO, Unternehmenswebseiten, Social Media, Instagram & Youtube bis hin zu individuellen Werkstattterminen können sich Rosenheimer Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister in die digitale Welt einarbeiten. Das Angebot ist kostenfrei. HBE-Ortsvorsitzende Maria Reiter: „Für uns Einzelhändler ist das Projekt ein Schritt in Richtung Zukunft, den wir zu diesem Zeitpunkt mehr als dringend gehen müssen.“ Digitale Technologien seien wichtig, damit die Verkaufskanäle „Stationär“ und „Online“ weiter zusammenwachsen. ■■Altenthann Rund um die Uhr einkaufen In der oberpfälzischen Gemeinde Altenthann im Landkreis Regensburg wird voraussichtlich in diesem Sommer der erste digitale Supermarkt Bayerns öffnen. Während viele Dorfläden auf dem Land schließen, soll dieser Supermarkt die Grundversorgung der knapp 1.600-Einwohner-Gemeinde sichern und verbessern. Dank künstlicher Intelligenz wird das Einkaufen 24 Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche das ganze Jahr hindurch möglich sein. Um in einem Supermarkt einzukaufen, müssen die Altenthanner derzeit noch nach Bernhardswald und Rossbach fahren. Die Strecke beträgt 5 bzw. 9 Kilometer. ■■München Shared-Mobility- Angebote Dank künstlicher Intelligenz 24 Stunden täglich Lebensmittel einkaufen. Das digitale Geschäftsmodell ist darauf ausgelegt, dass das System eigenständig nachordert, sobald sich die Regale leeren. Diese werden dann von Personal alle paar Tage mit der neu eingetroffenen Ware aufgefüllt. Der Zutritt erfolgt über eine kostenlose Kundenkarte und eine Pin, die der Kunde selbst festlegt. Nach der Eingabe der Pin kommt man in den Supermarkt. Nachdem der Einkaufszettel abgearbeitet ist, gelangt der Kunde in den Kassenbereich mit Selbst-Scan-Kassen. Der Kunde kann die Produkte selbst einscannen und mit seiner EC-Karte oder Kreditkarte bezahlen. In Zukunft sollen in München Sharing-Angebote den Verzicht auf das eigene Auto erleichtern. Damit Carsharing erfolgreich ist, sollen stets genügend Autos verfügbar sein, die nicht weiter als maximal fünf Gehminuten entfernt parken und unkompliziert zu buchen sind. An den 200 geplanten „Mobilpunkten“ sollen laut einem entsprechenden Stadtratsbeschluss Carsharing-Autos, Leihräder oder Elektroroller gebündelt zur Verfügung stehen. Für die geteilten Autos sollen mindestens 1.600 Stellplätze entstehen. Die ersten Mobilpunkte will die Verwaltung noch in diesem Jahr einrichten und eröffnen. Für die Anbieter von Sharing-Angeboten wird die Stadt ein neues Gebührenmodell schaffen. Die nun beschlossene Teilstrategie „Shared Mobility“ ist eine von 19 Teilstrategien der „Mobilitätsstrategie 2035“, dem Fahrplan für die Verkehrswende in München. HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff: „Wichtig ist, dass nicht nur die Bürger, sondern auch der Handel und das Gewerbe bei der Etablierung und Umsetzung dieser Maßnahmen sowie bei deren Evaluierung rechtzeitig aktiv eingebunden werden.“ ■■Weisendorf Zwingel organisiert erfolgreiche Impfaktion Impfungen gegen das Corona-Virus unterbrechen Infektionsketten und schützen vor einem schweren Verlauf der Erkrankung. Doch solange große Teile der Bevölkerung nicht geimpft sind, bleiben die Infektionszahlen hoch. Aus diesem Grund hatte HBE-Vizepräsident Matthias Zwingel in seinem Rewe-Markt in Weisendorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt) eine Sonderimpfaktion organisiert. Zwingel: „Die Kunden waren sehr dankbar für das Impfangebot. Sehr viele Menschen haben sich erfreulicherweise auch das erste Mal impfen lassen.“ Insgesamt krempelten knapp 300 Menschen während der rund fünfstündigen Aktion die Ärmel hoch, um sich impfen zu lassen. Zwingel: „Mit solchen Aktionen leistet der Handel einen großen Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie.“ Warten vor dem Rewe-Markt in Weisendorf: HBE-Präsident Matthias Zwingel hatte eine Impfaktion in seinem Geschäft organisiert und der Andrang war groß.

HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2022 | #2 REGIONAL 07 ■■München Neues Ausbildungsformat Die Ausbildung von Jugendlichen stabilisieren und langfristig den Fachkräftenachwuchs für Unternehmen sichern: Das sind die Ziele des Kombimodells für den Handel. Das neue Ausbildungsformat ist im vergangenen September gemeinsam von der IHK für München und Oberbayern und dem HBE gestartet worden. Das Kombimodell vertieft mit einem zusätzlichen Berufsschultag die duale Berufsausbildung. Damit bleibt den Azubis mehr Zeit zum Lernen von berufsspezifischem Grundwissen. Corinna Trier, Leiterin Kompetenzcenter Rewe Süd und Vorsitzende des Bildungspolitischen Ausschusses des HBE: „Das Kombimodell kann helfen, dass junge Menschen alle Potenziale nutzen und sich zu einer Fachkraft entwickeln.“ Nach dem erfolgreichen Start wird es im Schuljahr 2022/2023 eine weitere Kombimodell-Klasse an der Städtischen Berufsschule für den Einzelhandel München Mitte geben. ■■Erlangen Corona und die Folgen für den Handel ■■München Marktplatz Innenstadt Auch in der Münchner Fußgängerzone merken Einzelhandel und Gastronomie, dass coronabedingt weniger Kunden und Besucher unterwegs sind. Die Pandemie hat deutliche Spuren hinterlassen. Auch in Bayern sind die Besucher- und Kundenfrequenzen immer noch nicht auf dem Niveau von vor der Corona-Krise und viele Innenstädte immer noch auf dem Weg zurück zur Normalität. Die Münchner Innenstadt mit ihren 1a-Toplagen macht da keine Ausnahme. Der expansiv wachsende Online-Handel oder z. B. auch die Neuausrichtung im touristischen Bereich erfordern innovative Methoden, um Stadtzentren multifunktional weiterzuentwickeln. Gefragt sind hier alle innerstädtischen Akteure: Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Immobilienbesitzer, Stadtverwaltung und Politik sowie nicht zuletzt auch die Bürgerschaft. Auf der Zukunftskonferenz „Marktplatz Innenstadt“ diskutierten auf Einladung des Referates für Arbeit und Wirtschaft Vertreter verschiedener Branchen über Maßnahmen und Rahmenbedingungen, die speziell die Münchner Innenstadt braucht. Erwartungen, Herausforderungen und Lösungsansätze wurden erwartungsgemäß unterschiedlich beurteilt. Nahezu einig waren sich alle Teilnehmer der Konferenz, dass sich der Einzelhandel in einem enormen und dauerhaften Umbruch befindet. Der demografische Wandel, ein immer stärker boomender Online- Handel, die Ausdünnung der Nahversorgung, neue Trends im Einkaufsverhalten und nicht zuletzt die Corona-Pandemie bewirken eine Erosion des inhabergeführten und stationären Einzelhandels. Eine attraktive und lebendige Innenstadt ist das Aushängeschild der Landeshauptstadt München. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, sind Politik und Wirtschaft gleichermaßen gefordert. ■■Würzburg Neuer lokaler Online-Marktplatz In Zusammenarbeit mit der Stadt hat Ebay Deutschland einen lokalen Online-Marktplatz für Würzburg eingerichtet. Unter ebay-deine-stadt.de/wuerzburg finden Käufer die Angebote von mehr als 200 gewerblichen Händlern aus Würzburg – viele von ihnen mit stationärem Geschäft. So können die Würzburger den lokalen Einzelhandel online gezielt unterstützen – auch dann, wenn sie gerade selbst nicht im jeweiligen Ladengeschäft einkaufen können oder wollen. Kunden, die örtliche Geschäfte online unterstützen möchten, finden dort eine breite Auswahl an Produkten. „Wir haben intensiv und eng mit der Stadt Würzburg und dem HBE-Bezirk Unterfranken zusammengearbeitet und wir freuen uns sehr über den schnellen Start von Würzburg bei Ebay”, so Oliver Klinck, Geschäftsführer von Ebay Deutschland. Mit dem neuen lokalen Online-Marktplatz ist Würzburg Teil eines deutschlandweiten Projekts zur Stärkung des lokalen Handels. Die Initiative „Ebay Deine Stadt“ ermöglicht es allen interessierten Städten und Kommunen, lokale Online-Marktplätze einzurichten. Neben Würzburg ist z. B. auch Bamberg erfolgreich mit dem Modellprojekt gestartet. Gespräch (v.l.): Innenminister Joachim Herrmann, Gerhard Fritz (stellvertr. HBE-Ortsvorsitzender), Thomas Bühler (HBE-Ortsvorsitzender) und Walter Nussel, MdL. Verschiedene einzelhandelsrelevante Themen standen im Mittelpunkt eines Gesprächs des Erlanger HBE-Ortsvorsitzenden Thomas Bühler und dessen Stellvertreter Gerhard Fritz mit Innenminister Joachim Herrmann. An dem Treffen nahm auch der örtliche Landtagsabgeordnete Walter Nussel (CSU) teil. Bühler und Fritz machten dabei deutlich, dass die Corona-Pandemie und die daraus resultierenden politischen Konsequenzen für großen Unmut im Handel gesorgt haben. Bühler: „Viele Entscheidungen in Berlin und in München haben uns und unsere Mitarbeiter deprimiert und wütend gemacht.“ Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war die Kommunalpolitik: z. B. Probleme mit der Stadtverwaltung bei verschiedenen Themen (Verkehr, Parken, Erreichbarkeit der Innenstadt). Außerdem forderten die HBE-Vertreter, die sogenannte Anlassbezogenheit bei der Genehmigung von verkaufsoffenen Sonntagen ersatzlos zu streichen. Bühler: „Ansonsten gibt’s in Erlangen keinen verkaufsoffenen Sonntag mehr.“ REGIONAL Wir sind für Sie vor Ort!

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