08 BAYERN HANDEL DIREKT | SEPTEMBER / OKTOBER 2023 | #5 ■ Freyung Stadtentwicklung braucht den Handel Bei einem Retail Talk der Rid Stiftung in Freyung standen die wirtschaftliche Bedeutung des Handels für die Stadt und die Fördermaßnahmen von Politik und Verwaltung im Mittelpunkt einer prominent besetzten Podiumsdiskussion. HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff machte bei der Veranstaltung in der Volksmusikakademie deutlich, dass die Politik auf Bundes- und Landesebene die Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Handels verbessern muss. „Wir benötigen eine wirkliche Entbürokratisierung. Wir müssen dringend die Förderszenarien für mittelständische und auch kleine Unternehmen anpassen. Das Wichtigste aber: die Mobilität und damit Erreichbarkeit der Geschäfte müssen wir gewährleisten.“ Dieser Forderung schlossen sich auch die beiden Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich (Freyung) und Heinz Pollak (Waldkirchen) an. Sie forderten, den Zielverkehr für die Stadt attraktiv zu halten und den Durchgangsverkehr zu minimieren. Der im Laufe der Podiumsdiskussion geäußerte Wunsch, die bayerische Staatsregierung möge eine Internetsteuer einführen und kostenpflichtige Retouren für den Online-Handel Retail Talk der Rid Stftung (v.l.): Johannes Huber (Geschäftsführer Modehaus Garhammer), Alexander Schreiner (Hauptgeschäftsführer IHK Niederbayern), Heinz Pollak (Bürgermeister Waldkirchen), Moderatorin Sabine Hansky, Michaela Pichlbauer (Vorständin der Rid Stiftung), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Dr. Olaf Heinrich (Bürgermeister Freyung und Bezirkstagspräsident Niederbayern), HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. Foto: StmWi E. Neureuther vorschreiben, stieß jedoch auf wenig Gegenliebe. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht die Forderung nach einer kostenpflichtigen Rücksendung kritisch. Es würde zu stark in das Geschäftsgebaren der Unternehmen eingreifen. Dem schloss sich auch HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff an. Die Politik dürfe den stationären Handel nicht gegenüber dem Online-Handel durch viele Regularien faktisch benachteiligen. Besser sei es, das Bewusstsein der Kunden für nachhaltige Prozesse zu schärfen. ■ München Kustermann spendet an soziale Projekte Unter dem Motto „Tradition, Genuss und Lebensfreude“ feiert Kustermann dieses Jahr sein 225-jähriges Bestehen. Gefeiert wird das Jubiläum mit einer Reihe von Events. Den Erlös einer Tombola hat das Münchener Traditionsunternehmen für Eisenwaren, Hausrat, Glas und Porzellan sowie Keramik an den Verein „Münchner Tafel“ und die Organisation „Kleine Helden“ gespendet. Die Münchner Tafel ist ein privater Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in schwierigen Lebenslagen mit Lebensmittelspenden zu unterstützen. Die Organisation Kleine Helden gibt chronisch kranken und behinderten Kindern, deren Eltern und Geschwistern die Möglichkeit, sich in unbeschwerter Umgebung mit anderen Betroffenen auszutauschen, die Sorgen und Ängste zu verarbeiten und neue Energie und Kraft zu gewinnen. Ziel ist die Unterstützung und Entlastung dieser Familien. Michael Wood (l.) vom Verein Münchner Tafel und Andre Garcia (r.), Geschäftsführer Kustermann. Spendenübergabe an die „Kleinen Helden“ (v.l.): Anette Hrdlitschka, Heidi Flur-Stein und Kustermann-Geschäftsführer Andre Garcia.
HANDEL DIREKT | SEPTEMBER / OKTOBER 2023 | #5 BAYERN 09 ■ Waldkirchen KI-gestützte Frequenzmessung In Waldkirchen werden detaillierte Messungen der Kunden- und Passantenfrequenz durchgeführt. Die Ergebnisse sollen für Konzepte zur Steigerung der Aufenthaltsqualiät genutzt werden. Symbolfoto: © redaktion93 - stock.adobe.com ■ Bad Kissingen Abschlussfeier für Azubis In Waldkirchen im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau wird eine neue Frequenzmessungs-Software für Innenstädte getestet. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat den Startschuss für die Testphase der DSGVO-konformen Smart City Analytics-Software der Ariadne Maps GmbH gegeben. „Die Zentren der bayerischen Städte und Kommunen sind wichtige Orte für Gesellschaft, Handel, Handwerk, Gastronomie, Tourismus, Kultur und Dienstleistungen“, sagte er. „Es ist daher von großer wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Wichtigkeit, die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten zu bewahren und ihre Attraktivität zu steigern, ohne den Datenschutz zu gefährden.“ Bis jetzt sind Bauchgefühl und Erfahrungen die Grundlage der meisten Entscheidungen über Produktstandorte, Marketing und Preisgestaltung im Einzelhandel. Die Ariadne-Technologie hilft Einzelhändlern, Kundenanalyse in Echtzeit zu erhalten. Hierfür werden Messgeräte im Stadtgebiet installiert. Sie erkennen das von Smartphones ausgestrahlte Signal. Auf diese Weise können Besucherzahlen und -bewegungen anonym nachverfolgt werden. Aiwanger: „Solche datenschutzrechtlich konformen Technologien können uns helfen, den traditionellen innerörtlichen Handel gegen die Marktmacht der großen Handelsplattformen und Konzerne zu verteidigen, um Innenstädte zu stärken und Leerstand zu vermeiden.“ Nun wird die Technologie nach Gräfelfing auch in Waldkirchen in der Alltagspraxis getestet. Das Projekt soll einen bayernweiten Know-how-Transfer ermöglichen, wovon auch andere bayerische Kommunen künftig profitieren können. Aiwanger: „Frühzeitig wollen wir die Transformation der Innenstädte in Angriff nehmen und das Fundament für eine Smart City legen. Das Waldkirchner Projekt verspricht einen hohen Wert für das Stadtmarketing und die Stadtentwicklung.“ Die aktuelle Ministeriumsstudie zur wirtschaftlichen Lage der bayerischen Innenstädte zeigte, dass 57 Prozent der befragten Kommunen auch in zentralen Lagen zunehmend Leerstand beklagen. Die Erfassung und Auswertung der Laufströme können weniger attraktive Innenstadtbereiche durch gezielte Maßnahmen aufwerten. Mit der von der Münchner Technologiefirma entwickelten Frequenzmessungs-Software lässt sich zum Beispiel ablesen, wie viele Menschen sich zu bestimmten Zeiten auf dem Waldkirchner Marktplatz befinden, wie oft und wie lange vor einem Schaufenster in der Ringmauerstraße gestoppt wird und welche Geschäfte aufgesucht werden. Das Bayerische Wirtschaftsministerium fördert den Einsatz dieser patentierten Human Movement Tracking-Technologie der Ariadne Map GmbH mit 190.000 Euro. Zudem wird diese durch die Stadt Waldkirchen, die Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel und den Handelsverband Bayern (HBE) mitfinanziert. Endlich am Ziel: Glückliche Azubis präsentieren ihre Abschlusszeugnisse. (rechts: HBE-Bezirksvorsitzender Ralf Ludewig). Die neuen Einzelhandelskaufleute, Verkäuferinnen und Verkäufer aus der Stadt und dem Landkreis Bad Kissingen wurden bei einer Abschlussfeier des unterfränkischen HBE für ihre sehr guten Leistungen geehrt. Im Pavillon der Sparkasse erhielten sie aus den Händen ihrer Lehrer die ersehnten Abschlusszeugnisse. HBE-Bezirksvorsitzender Ralf Ludewig gratulierte den jungen Absolventen ausdrücklich: „Nutzt eure Neugier und euren Willen zur Fort- und Weiterbildung, um euer Berufsbild zukünftig noch attraktiver zu gestalten. Für eure Aufgabe, die Vielfalt des Handels in Bayern kompetent und aktiv zu erhalten und zu gestalten, wünsche ich euch alles Gute und viel Erfolg.“ Neben Eltern und Geschwistern kamen viele Gratulanten insbesondere aus der Politik und dem Schulwesen – allen voran Bad Kissingens Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel und Dagmar Müller als stellvertretende Schulleiterin der Berufsschule Bad Kissingen, Sparkassen-Vorstand Roland Friedrich, Stefan Göbel von der IHK Würzburg- Schweinfurt sowie zahlreiche Stadt-, Bezirks und Kreisräte. Erfolg braucht Verbündete www.hv-bayern.de
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