Aufrufe
vor 1 Jahr

Handel direkt 2/2023

  • Text
  • Arbeitsrecht
  • Handelsverband
  • Handel
  • Bayern
  • Kustermann
  • April
  • Arbeitgeber
  • Bayerischen
  • Einzelhandel
  • Wwwhvbayernde

04 TOP THEMEN HANDEL

04 TOP THEMEN HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2023 | #2 Ausgleich für Energiekosten Härtefallhilfen können beantragt werden Händler, die aufgrund der Energiekrise außerordentliche Belastungen zu tragen haben und in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, können jetzt die Bayerische Energie-Härtefallhilfe beantragen. Für Januar bis Dezember 2023 kann ein Ausgleich für betriebliche Energiekosten gewährt werden, wenn die gezahlten Preise über eine Verdoppelung des Durchschnittspreises 2021 hinausgehen. Berechtigt sind Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und bis zu 50 Millionen Euro Umsatz oder bis zu 43 Millionen Euro Bilanzsumme. Die Antragsplattform und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie unter www.stmwi.bayern.de/foerderungen/ energie-haertefallhilfe/. Anträge können direkt durch das Unternehmen selbst oder durch einen qualifizierten Dritten (z. B. Steuerberater) gestellt werden. Ihre HBE-Ansprechpartnerin: Anastasia Just, E-Mail: just@hv-bayern.de, Tel.: 089 55118- 140. Innenstädte Selten Weiterempfehlung Wie steht es um deutsche Innenstädte? Was motiviert Besucher zu einem Innenstadtbesuch – insbesondere nach dem Einschnitt durch die Corona-Pandemie? Diese und weitere Fragen hat das IFH Köln in seiner Studie „Vitale Innenstädte“ untersucht. In ihren Ortsgrößenklassen schneiden Leipzig, Erfurt, Göttingen, Goslar und Warburg am besten ab. Durchschnittlich kommen die Städte aber knapp auf eine gute Bewertung (2,5). Insgesamt hat sich die Bewertung im Laufe der letzten Jahre damit stetig verbessert: So lag die Durchschnittsnote für die Gesamtattraktivität deutscher Innenstädte 2016 noch bei 2,7 – im Jahr 2018 bei 2,6. Die Besucherfrequenzen in den Citys konnten nach den Einbußen in den ersten Jahren der Corona-Krise wieder zulegen, erreichen aber noch nicht wieder das Niveau von 2019. Einkaufen ist dabei weiter Besuchsmotiv Nummer eins. Doch rücken zunehmend auch andere Besuchsgründe in den Vordergrund – in besonderer Weise gilt dies für gastronomische Angebote. Das zeigt sich auch an den Verbesserungswünschen der Passanten: Innenstädte sollen ein Begegnungsort sein und zum Verweilen einladen (45 Prozent), aber auch Shoppingangebote (43 Prozent) und Kunst- und Kultur (36 Prozent) sowie Gastronomie (35 Prozent) sind laut der Befragten wichtige Ansatzpunkte, um Städte attraktiver zu gestalten. Die Mehrzahl der deutschen Städte schneidet beim Faktor Weiterempfehlung schlecht ab: In rund jeder zweiten Stadt (53 Prozent) überwiegt die Anzahl derer, die die Innenstadt nicht weiterempfehlen würden. Nur jede vierte Stadt (24 Prozent) kann sich über eine hohe Weiterempfehlungsrate ihrer Innenstadt freuen. Tendenziell empfehlen Ältere die von ihnen besuchten Innenstädte eher als Jüngere. Mehr unter: www.ifhkoeln.de. Trumpf im Wettrennen um Fachkräfte Eine betriebliche Krankenversicherung zahlt sich für Beschäftigte und für Arbeitgeber gleichermaßen aus. Über den Mehrwert für beide Seiten haben wir uns mit Christian Burghard, Regionalleiter der Signal Iduna, unterhalten. Warum ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV) so wichtig? Auch der Einzelhandel leidet aktuell sehr unter dem Fachkräftemangel. Und da ist die betriebliche Krankenversicherung ein hervorragendes Instrument zum Finden und Binden von Fachkräften. Außerdem reduziert sie den Krankenstand. Denn sie unterstützt den Arbeitgeber dabei, die Mitarbeiter gesund zu halten bzw. das Gesundwerden zu beschleunigen. Die bKV hat den Ruf, sehr unflexibel zu sein. Stimmt das? Ganz klar: Nein! Ich vermute, dass dieses Vorurteil aus der früher üblichen Beschränkung auf bestimmte Leistungsarten resultiert. Doch diese gehören der Vergangenheit an. Heute gibt es moderne Budgettarife: Der Betrieb kann Budgethöhen zwischen 300 und 1.500 Euro festlegen, jeweils gestaffelt in 300- Euro-Schritten. Die Mitarbeiter können dieses Budget frei für die versicherten Leistungen nutzen. Dabei gibt es eine große Auswahl aus ambulanten und zahnärztlichen Angeboten. Zum Beispiel? Brillen und Kontaktlinsen, Naturheilkunde, Vorsorgeuntersuchungen, Christian Burghard, Regionalleiter Signal Iduna. z. B. Tankgutscheine übersteigt nicht den monatlichen Betrag von 50 Euro. Schutzimpfungen und Zahnprophylaxe. Übrigens: Unsere neuen Budgettarife wurden bereits mit der Einführung als „herausragend“ bewertet (Rating von Ascore-Analyse). Auf Wunsch des Betriebes können diese Bud- Weitere Informationen unter www.anfassbargut.com/absicherung oder direkt bei Christian Burghard, E-Mail: hbe@signal-iduna.de, Tel.: 089 55144- 280. getvarianten um einzelne Bausteine, wie z. B. höhere Leistungen für Zahnersatz oder die bessere Versorgung im Krankenhaus erweitert werden. Ab welcher Betriebsgröße ist eine bKV möglich? Die Signal Iduna ist im Handel tief verwurzelt. Wir arbeiten seit über 115 Jahren eng mit dem stationären Einzelhandel zusammen Deshalb war uns bewusst, dass wir auch Lösungen für kleinere Betriebe benötigen. Wir sind derzeit der einzige Anbieter, der eine bKV bereits ab drei Beschäftigen anbietet. Deutschlandweit! Wie hoch ist der Verwaltungsaufwand für den einzelnen Betrieb? Die Verträge zur bKV lassen sich einfach und sicher über unser Arbeitgeberportal verwalten. Die Händler haben weder einen höheren Aufwand noch zusätzliche Belastungen. Die Abrechnung erfolgt direkt und datensicher zwischen der Signal Iduna und den Beschäftigten. Ist der finanzielle Aufwand für den einzelnen Betrieb hoch? Der Arbeitgeber zahlt die Versicherungsbeiträge. Da die bKV als Sachbezug gilt, kann er diese Ausgaben von der Steuer als Betriebsausgabe absetzen. Außerdem ist diese für ihn und seine Mitarbeiter sogar steuer- und sozialabgabenfrei. Voraussetzung: Die Summe aller Sachbezüge wie

HANDEL DIREKT | MÄRZ / APRIL 2023 | #2 TOP THEMEN 05 Tarifrunde in Bayern Völlig überzogene Lohnforderungen von Verdi Modernisierung Händler investieren in den Ladenbau Trotz eines wirtschaftlich herausfordernden Umfelds mit Materialknappheit, Lieferengpässen und Preissteigerungen investieren Händler Milliarden in die Modernisierung ihrer Ladeneinrichtungen. So haben Handelsunternehmen in Bayern im Vorjahr schätzungsweise über eine Milliarde Euro in Bau, Technik und Optik ihrer stationären Geschäfte investiert. Für über zwei Drittel der Händler liegt der Fokus laut der EHI-Studie „Laden-Monitor 2023“ klar auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen. Im Textil-, Schuhund Sportfachhandel sind die Einrichtungskosten mit einem Plus von 22 Prozent auf 653 Euro pro Quadratmeter Verkaufsfläche gestiegen. Hier prägen eine hochwertige Ladenoptik und detailreiche Wareninszenierung das Store-Design. Der HBE hat die überzogenen Lohnforderungen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi entschieden zurückgewiesen. Die HBE-Tarifgeschäftsführerin, Dr. Melanie Eykmann, reagierte mit Unverständnis auf den Forderungsbeschluss von Verdi. Der Ukraine- Krieg, die Inflation, explodierende Energiepreise, Lieferengpässe und der Arbeitskräftemangel würden die Handelsunternehmen schwer belasten. Eykmann: „Noch nie war die Verunsicherung in der gesamten Branche so groß. Die Verdi-Forderungen sind deshalb fernab der aktuellen Situation. Zumindest Teile der Gewerkschaften haben offenbar jeden Realitätssinn verloren.“ Verdi fordert in Bayern unter anderem umgerechnet rund 25 Prozent mehr Lohn in der unteren Beschäftigungsgruppe sowie über 14 Prozent Zuwachs beim Verkäufer-Eckgehalt. Die Forderungen im Einzelnen: Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro in der Stunde, Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 Euro im Monat, Erhöhung der unteren Beschäftigtengruppen und Löhne auf ein Mindesteinkommen von 13,50 Euro in der Stunde sowie die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Laufzeit des Tarifvertrags: 12 Monate. Angesichts der wirtschaftlichen Situation des Einzelhandels sieht der HBE keinen Spielraum für eine solche „völlig weltfremde“ Erhöhung der tariflichen Personalkosten. Eykmann: „Wir haben in Bayern wegen der anhaltenden Kaufzurückhaltung weiterhin eine negative Umsatzentwicklung. Viele Unternehmen blicken mit großen Sorgen in die Zukunft.“ Vor diesem Hintergrund seien ein maßvoller Tarifabschluss und nicht überzogene Erhöhungen gefragt. „Nur was vorher eingenommen wird, kann auch wieder ausgegeben werden.“ Durch einen sehr hohen Lohnabschluss werden die Löhne laut Eykmann nur die Preise weiter nach oben treiben und damit die Inflation anheizen. Damit werden potenzielle Einkommenszuwächse wieder vernichtet. Eykmann appellierte an Verdi, tarifpolitische Vernunft zu bewahren. „Wir brauchen in Bayern einen realistischen Tarifvertrag, der den aktuellen Belastungen im Handel Rechnung trägt.“ Die erste Verhandlungsrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel findet am 8. Mai 2023 in München statt. Ihre HBE-Ansprechpartnerin: Dr Melanie Eykmann, E-Mail: eykmann@hv-bayern. de, Tel.: 089 55118-124. Handels-Infos online HBE-Newsletter bestellen! Fehlzeiten eines Mitarbeiters Anspruch auf Bezahlung? Foto: © Marco2811 - stock.adobe.com. Arztbesuch, Beerdigung, Betreuung eines erkrankten Kindes, Eheschließung, Pflegezeit oder Umzug: Es gibt viele Anlässe, aufgrund derer Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz fehlen. In welchen Fällen hat der Mitarbeiter einen Anspruch darauf, nicht am Arbeitsplatz zu sein? Muss der Arbeitgeber trotz Abwesenheit des Mitarbeiters Entgelt zahlen? In unserem HBE-Praxiswissen „Fehlzeiten - Anspruch auf Bezahlung“ erhalten Arbeitgeber alle wichtigen Informationen (Download unter www.hv-bayern.de/leistungen/praxiswissen/). Wichtig: Kommen Tarifverträge nicht zur Anwendung, gelten nur die gesetzlichen Vorschriften! Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Juristen in den HBE-Bezirksgeschäftsstellen.

Aktuelle Meldungen

© Copyright Handelsverband Bayern e.V.